mit Wasser

Aquarelle: kleinere, pünktlich, mit Marken, Exzerpt aus & auf Enzyklopädie

Mit Wasser und Pinsel auf einem Papierfeld Glückslinien ziehn und mit dem Drachen Taps mitten hinein. Der Pustekuchen liegt im Wasser. Biesterlich sträuben sich dem Drachen die Wimpern.
Wenn Pinsel kleine Wasserfelder anlegt, malt er die Drachenlinien entlang innerhalb der glücklichen Linien, die ums Feld gehn.
Mach mal deine kleine Sache auf dem Feld möglichst gut.
Auf ein Winken der Lider ziehen Brauen zusammen runzerlich daher. Überrumpelt liegt die Pinselpfot vom Taps im Feldgepatz. Tuschfeder zerbrochen im Drachenbusch am Rain. So entsteht aus „Wasser lache Malerei“ leicht ein Verwirrwust, wo jeder Tupf den andern neckt: das mißglückte Aquarell.
Der zerschmorte Maler geht in Dornbusch schlafen. Leicht anlegbar schien das Wasserbild, dann lief alles durcheinander über die Waschrumpel aus Papier.
Farbe vom Abend rinnt rein, alles wird schwarz. Auch das Aquarell ist Morast in der Nacht, bis Morgenbürsten das quarke Schwarz wieder wegbürsten.
Zunderheller Morgen, zarter Fidibus zündet die Hagebutten um die Drachenhecke an. Der roten Butten jede ihren Butzenpinsel spitzt.
Gemach, das Aquarell soll nicht in einer Nacht verschwunden sein. Daß Rosen wieder auf Butzen folgen, ist der Weg, den der Drache geht; durch den Dornbusch, durch die Nacht im Sumpf; und wacht er wieder auf als glücklicher Hans, den Rosen an der Nase kitzeln.

 

Erstveröffentlicht in: Dominik Steiger, ZELL FESCH, Buchdienst Fesch, Wien / Seedorn Verlag, Zürich 1984,